Stigma und Suchtselbsthilfe

Abhängigkeitserkrankungen gehören zu den am stärksten stigmati-sierten Krankheiten.
1968 hat das Bundessozialgericht Sucht als chronische Erkrankung anerkannt, was den Anspruch suchtkranker Menschen auf Hilfe ver-bessert und die Entwicklung eines differenzierten Hilfesystems geför-dert hat.
Aber noch immer ist Sucht ein Tabuthema und die Stigmatisierung betroffener Menschen und die ihrer Angehörigen ein alltägliches Phä-nomen. Suchtkranke Menschen werden diskriminiert und von Leistun-gen ausgeschlossen, im Zusammenhang mit illegalen Drogen werden sie strafrechtlich verfolgt und trauen sich aus Angst vor Stigmatisie-rung keine Hilfe anzunehmen.
Angehörige schweigen über Sucht und Gewalt in ihren Familien, Be-triebe und Schulen
negieren oder tabuisieren Suchtthemen, Suchtkranke Menschen stig-matisieren sich selbst als Reaktion auf erfahrene öffentliche Stigmati-sierung.
In diesem Seminar soll das Thema Entstigmatisierung als Haltung und Aufgabe in der Suchtselbsthilfe im Mittelpunkt stehen: Wo haben wir selbst Diskriminierung und Stigmatisierung erlebt? Wo finden wir Stig-matisierung in unseren Gruppen? Wo stigmatisieren wir uns selbst aufgrund unserer Erfahrungen? Wo benutzen wir stigmatisierende Sprache?
Welche Haltung ist hilfreich, damit sich Menschen mit verschiedensten Abhängigkeitserkrankungen in den Suchtselbsthilfegruppen des Kreuzbundes willkommen geheißen fühlen und respekt- und würdevoll aufgenommen werden?
Eingeladen sind neben Gruppenleitende alle an dem Thema inte-ressierten Personen.
Seminar-Nr.: 2501
Datum: 14.02.2025 bis 16.02.2025
Ort: Familienferienstätte St.Ursula
Gränertstr. 27
14774 Brandenburg/Kirchmöser
Referentin: Martina Arndt-Ickert
Meldeschluss: 02.01.2025

Zurück