Alkoholismus – Krankheit oder schuldhaftes Verhalten?

Suchtbedingte Schuldgefühle und ihre fatalen Wirkungen

Die Alkoholerkrankung gehört zu den rätselhaftesten Erkrankungen, was ihre Entstehung, aber auch was den Verlauf betrifft. Bei anderen Krankheiten wird jeder vernünftige Mensch sich so schnell wie möglich in fachliche Hände begeben. Nicht so bei der Abhängigkeitskrankheit. Es dauert oft Jahre, bis jemand diesen Schritt tut – häufig die Angehörigen vor dem Suchtkranken.

Es ist auffällig, dass bei kaum einer anderen Erkrankung so massiv nach eigener Verantwortung und Schuld gefragt wird wie gerade bei Alkoholismus. Und solche Selbstvorwürfe macht sich nicht nur der Betroffene (er oder sie vielleicht zuletzt), sondern auch sein Umfeld, seine Angehörigen. Was haben wir falsch gemacht? Oder auch in Richtung des Suchtkranken: Er ist willensschwach, haltlos, hat sich nicht im Griff.

Dabei erfüllen die suchtbedingten Schuldgefühle des Suchtkranken und seiner Familie eine sucht-unterstützende Funktion im Krankheitsverlauf, weil sie oft über lange Zeit die Akzeptanz der Krankheit verhindern. Und das ist das Fatale. In dem Moment jedoch, wo es gelingt, diesen Teufelskreis zu durchschauen, wird es leichter, die Realität zu akzeptieren und sich für Hilfe und Selbsthilfe zu öffnen.

Im Seminar werden wir versuchen, diesen Mechanismen mit Herz und Verstand auf die Spur zu kommen.

Seminar-Nr.: 2003
Datum: 13.03.2020 bis 15.03.2020
Ort: Familienferienstätte St.Ursula
Gränertstr. 27
14774 Brandenburg/Kirchmöser

Referent: Heinz-Josef Janßen

Meldeschluss: 29.01.2020

 

 

 

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